chrisTINA @ jacobINA



19 Juli 2009

reiseerinnerungen, die 1. oder mit dem rucksack unterwegs in brasília

oeffentliche verkehrsmittel in fremden laendern sind gewoehnungsbeduerftig, funktionieren sie doch meist anders als gewohnt.

innerstaedtische busse in brasilien beispielsweise zeichnen sich durch ihr nicht gerade barrierefreies drehkreuz aus, durch das sich der fahrgast schieben muss (siehe blogeintrag vom oktober 2008). das drehkreuz ist gleichzeitig der counter, der am tagesende die befoerderte menge an passagieren anzeigt und somit eine sensible aufgabe wahrnimmt (was muss bei dienstschluss in der kasse sein?!). und meist sitzt gleich hinter dem drehkreuz einE ticketverkaeuferIn, die/der den betrag von 1,50 bis 2,50 R$ pro person einkassiert (bzw auch mal 4 R$ fuer klimatisierte busse - aber wer ausser brasilianerInnen steigt schon freiwillig in so was ein ;-)???).

was sich von stadt zu stadt aendert sind ein- und ausstieg. so steigt man beispielsweise in salvador, manaus und ouro preto hinten in den bus ein und vorne aus, in brasília, recife und rio de janeiro ist es umgekehrt. sprich, grade in einer neuen stadt angekommen, muss man erst mal die anderen busfahrenden beobachten, um nicht sofort als unwissender fremder erkannt zu werden. dann geht's aber eigentlich ganz einfach: vorne einsteigen, zahlen, sich durchs drehkreuz winden, hinten aussteigen... oder eben umgekehrt.

weit schwieriger gestaltet sich da schon das herausfinden der haltestellen, fahrplaene und richtungen, in dies gehen soll. kann schon mal vorkommen, dass man ein bissl mehr zeit einplanen muss, um ans ziel zu gelangen.

aber nun zur geschichte: mit unseren grossen rucksaecken beladen, hatten wir beim busfahren ab und zu mal probleme mit dem drehkreuz. bei uebervollen bussen war es ohnehin unmoeglich ueberhaupt ans einsteigen zu denken. die chancen die rucksaecke in weniger vollen bussen uebers drehkreuz zu heben, waren da schon weit besser. in brasília waren die voraussetzungen eines tages perfekt: der bus stand noch im terminal, wir waren die ersten fahrgaeste, der fahrer trank noch schnell einen cafezinho in der lanchonete gegenueber und der ticketverkaeufer oeffnete gerade die tuer. zeit fuer unseren vorschlag: ich stieg vorne ein und erklaerte unsere situation mit den rucksaecken, waehrend guenter mit beiden ruecksaecken hinten (bei der ausstiegstuer also eigentlich) wartete, um diese in den bus zu hiefen. der ticketverkaeufer zeigte verstaendnis, kassierte 2 tickets und ueberraschte uns dann mit der ersten akrobatischen einlage. er befreite sich aus seinem engen platz hinter dem drehkreuz, sprang ueber dieses um nach vorne zu kommen und anstelle des fahrers (der noch kaffee trank) den tueroeffner zu bedienen. guenter stellte die rucksaecke rein, ich ging durchs drehkreuz und der ticketmann schloss die tuer wieder. nicht jedoch, ohne vorher guenter zu bitten, wieder auszusteigen und ordnungsgemaess VORNE einzusteigen. er selbst bot die zweite sportliche einlage und kletterte wieder uebers drehkreuz (anstelle von guenter durchzugehen etwa...). tja, und guenter erfuellte den wunsch unseres sportlichen freundes, indem er dann hochoffiziell durchs drehkreuz ging. kompliziert zwar, aber die kasse am abend stimmte... und wir hatten auch unseren spass dabei :-)

beim naechsten mal aber - anderer bus, selbe stadt - waren wir noch gewiefter, und der ticketverkaeufer auch. guenter deutete dem fahrer schon beim einfahren in die haltestelle, dass er fuer ihn hinten oeffnen sollte, was dieser auch tat. ich stieg vorne ein, bezahlte fuer 2, der ticketverkaeufer bediente das drehkreuz fuer die 2. person manuell (!) und guenter sass bereits hinten mit beiden rucksaecken.
so einfach geht das. ;-)

***unterwegs. reiserinnerungen, die 1.***